Heute ist ein Uhrmachermagazin in meinem Posteingang angekommen. Auf dem Cover: der Nachdruck der allerersten Ausgabe, die im Juli 1953 erschien.
Was meine Aufmerksamkeit erregte, war die Anzeige von Handly: Australiens größter Hersteller von Uhrengehäusen.
Die Geschichte geht auf die 1920er Jahre zurück, als Herr Handley und Herr Tilley in die Herstellung von Uhrengehäusen einstiegen. Ursprünglich in Victoria St. Abbotsford gegründet, zogen sie 1929 von der Ecke Church St zur 655 Victoria St in eine neue, speziell gebaute Fabrik - das moderne Art-Deco-Gebäude, das in der Werbung zu sehen ist. Was das Geschäftswachstum ankurbelte, war der Bedarf an lokal hergestellten Uhrengehäusen: Nach dem Ersten Weltkrieg erhob Australien hohe Einfuhrzölle auf komplette Uhren, so dass viele Schweizer Uhrwerkhersteller nackte Uhrwerke exportierten, um sie in Australien zu verkleiden. Handley fertigte Koffer für Rolex, Tudor, Unicorn, Cyma, Movado, Tissot und Omega.
1928 ging Herr Tilley in die Schweiz, um "die modernsten" Maschinen für die Herstellung von Uhrengehäusen zu beschaffen. Aus Presseberichten des Tages geht hervor, dass sein Besuch bei den Schweizer Uhrmachern alles andere als gut angesehen war und sie jedem, der ihn mit Maschinen versorgte, Sanktionen drohten. Sie wandten sich sogar an die Polizei, um diesen "unerwünschten Händler" abschieben zu lassen (was zuvor zwei Kanadiern passiert war).
Die Maschinen wurden anschliessend gekauft und Aufträge zur Herstellung von Koffern für Schweizer Marken erhalten. 1929 beschäftigten sich hundert Mitarbeiter mit der Herstellung von Uhrengehäusen. Aus irgendeinem Grund trennten sich Handley und Tilley 1934, wobei Tilley eine Vereinbarung unterzeichnete, für eine bestimmte Zeit nicht in der Branche zu arbeiten. Im Dezember desselben Jahres wurden alle Vermögenswerte von Handley & Tilley an J W Handley P/L verkauft. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Marke eine offene Hand mit dem Text HANTILY. |
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