Die allererste Breitling Navitimer Ref. 806 wurde am 2. Mai 1952 hergestellt. Es war eine revolutionäre Uhr, die den Piloten einen kreisförmigen Rechenschieber mit einer logarithmischen Skala zur Verfügung stellte, die es ihnen ermöglichte, alle Berechnungen im Zusammenhang mit der Luftnavigation durchzuführen. Die Piloten waren von seiner Funktionalität und Zuverlässigkeit beeindruckt und der NAVITIMER (NAVIgation TIMER) wurde bald zu einem unverzichtbaren Fluginstrument, auf das sie sich bei der Berechnung von Auf- und Abstiegsraten, Kraftstoffverbrauch, Durchschnittsgeschwindigkeit und Entfernungsumrechnung verlassen können.
Die Uhr wurde mit einem der am meisten getesteten und bewährtesten Chronographenwerke angetrieben: einem funkelnden kupferroten Handaufzug Venus Cal. 178. Es gab nur eine Wahl der Zifferblattfarbe: ganz in Schwarz.
806 war eines der meistverkauften Breitling-Modelle und blieb bis Mitte der 70er Jahre in Produktion. 806 wurde mit anderen Uhrwerken wie Valjoux 72 und Valjoux 7736 ausgestattet. Die erste Navitimer war eine beeindruckende Uhr - ihre 40mm Gehäusegröße hob sich eindrucksvoll im Vergleich zu anderen Fliegeruhren aus den 1950er Jahren ab.
1967 führte Breitling ein neues, kühnes Design ein: Die BIG Navitimer, Ref. 816. Diese atemberaubende, modern aussehende Uhr war ein gewagter Schritt nach vorne. Sein 48mm Gehäuse war sehr beeindruckend - auch für den heutigen Standard! Ref 816 war nur zehn Jahre in Produktion und gilt heute als begehrtes Modell unter Uhrensammlern.
Abmessungen des Gehäuses
Lünettendurchmesser: 47,8 mm
Gehäusedurchmesser: 49mm
Gehäuse inkl. Krone: 50mm
Koffer von der Bandanstoß- bis zur Bandanstoßspitze: 55mm
Bandanstoßabstand: 22mm
Der Zifferblattdurchmesser beträgt 33mm.
Es hat ein schwarzes Zifferblatt mit 3 weißen Sonnenuhren und einem einzigartig gestalteten Stunden- und Minuten-"Split-Hands" und roten quadratischen Stunden- und Minutenchronozählern.
Die erste Ausgabe der Ref. 816 hatte weiße Markierungen auf dem Zifferblatt und eine rote Ausrichtungsmarkierung auf der drehbaren Lünette.
Die Drehlünette war flach mit rechteckigen Kerben auf dem achteckigen Edelstahlgehäuse. Trotz seiner Größe von 48 mm ist das Gesamtbild überragend "low profile" - seine Gesamtdicke beträgt etwas mehr als 12 mm. Auch die Aufzugskrone mit Chrono-Pushern ist für ein angenehmes Tragegefühl fein integriert.
Navitimer Ref. 816 Gehäuseboden liefert uns die folgenden Informationen:
Brevet Schweizer Patentnummer, DDE.BR Schweizerkreuz 11525 und Patentjahr 1967.
Das Patent wurde für Breitlings Design der inneren drehbaren Lünette mit Rattenritzel erteilt.
Die nächste Zeile ist 0816, die Modellreferenznummer 816. Die Seriennummer der Uhr ist kaum sichtbar, da sie nur leicht geätzt, nicht graviert wurde. Diese spezielle Big Navitimer trägt die Seriennummer 1244648 und nach den Produktionsdaten von Breitling liegen die jährlichen Produktionszahlen von 1968 von 1204582 bis 1262904. Daher wurde diese Uhr in diesem Jahr hergestellt, was sie zu einem sehr frühen Produktionslauf der Referenz 816 macht.
Wie die alte Navitimer war auch die erste Big Navitimer mit dem Venus 178 Uhrwerk mit Säulenrad ausgestattet. Die Säulenrad-Chronographen gelten als die wahren "Chronographenwerke".
Die Big Navitimer Ref. 816 wurde auch als "linke Aufzugsuhr" ausgegeben, so dass das Gehäuse gebohrt wurde, um die Positionierung der Aufzugskrone sowohl bei 9 Uhr als auch bei 3 Uhr zu ermöglichen. Das zweite Loch (in diesem speziellen Fall das um 9 Uhr) wird verwendet, um das rotierende Ritzel der Lünette unterzubringen. Das Loch wird von außen geschlossen und oft fälschlicherweise als "Setting Pusher" bezeichnet.
Reparaturmarkierungen von Uhrmachern liefern oft wertvolle Informationen in Bezug auf Authentizität und Wartungshistorie. Leider hat jeder Uhrmacher seine eigene Dating-Code-Methode. Im Falle dieses speziellen Big Navitimer können mindestens zwei Reparaturmarkierungen identifiziert werden:
GH O/H 9/84 steht für: Komplett überholt (O/H) im September 1984 (9/84) durch den Uhrmacher G.H.
Die Signatur darüber ist noch einfacher: gewartet am 24. Februar 1987.
Leider ist die dritte Signatur P.195423N unmöglich zu übersetzen.
Wie alle zeitlosen klassischen Uhren sieht und fühlt sich die Big Navitimer vierzig Jahre später so attraktiv aus wie eh und je. Sein einzigartiger Stil hat die grotesken 70er Jahre, die erbärmliche "schlanke Linie" der 80er Jahre und die Identitätskrise der Schweizer Fertigung in den frühen 90er Jahren überlebt (und überdauert).
Ich bin kein typischer Uhrensammler - ich stapele sie weder zum Vergnügen noch zum Profit, aber dieser ist definitiv ein Hüter.